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Lilo | Regie: Robert Passini | Filmstill | Ines Schiller

LILO

Kurzspielfilm | 30 Minuten | Penny Lane Film | 2006

Cast: Ines Schiller | Paul König | Harald Posch | Anne Mertin

Regie: Robert Passini
Kamera: Sonja Kilbertus
Ton: Richard Buzek
Kostüm: Caroline Strasser
Maske: Sohmyla Yazdani

© Sonja Kilbertus

INHALT

Der angehende Kultur-Manager Marc ist auf dem besten Weg zum Erfolg: Abschluss des Jus-Studiums, Gewährung eines Jungunternehmer-Kredits für sein Ton-Studio und Kontakt zu erfolgreichen Musikproduzenten – es fehlt ihm lediglich der zu vermarktende „Star“.

Da taucht Lilo auf – eine junge Frau mit einzigartiger Stimme und starker Ausstrahlung. Noch singt sie auf der Straße. Bereits heute Abend könnte sie Probeaufnahmen machen und schon morgen einen Vertrag unterschreiben. Alles scheint zu Marcs Gunsten zu verlaufen; wenn er sie nur endlich erreichte...

REGIESTATEMENT

„Lilo“ erzählt von einer Möglichkeit, die in der heutigen Zeit in Vergessenheit gerät: Jemand bekommt die große Chance, auf die andere ein Leben lang vergebens warten und hoffen, und entscheidet sich dagegen. Denn Lilo merkt bald: Marc ist nicht an ihr als Mensch interessiert, sondern in erster Linie an seiner Chance zum Erfolg...

In Fernsehsendungen, in denen Stars gecastet werden, verschmilzt die Grenze zwischen Star und Publikum, zwischen Vortragenden und Zuhörenden und wird verschwindend klein. Junge, engagierte Menschen aus der Nachbarschaft haben die große Chance, berühmt zu werden. Doch statt individuelle Werte, die Stars verkörpern und für die sie leben und sterben, wird das Star-Sein selbst zum Idealbild, zum Wunsch oder zum Ziel im Leben.

„... du verdienst viel Geld und brauchst nicht mehr selbst zu kochen...“ Auch Marc lockt mit diesem Angebot. Lilo hat als außergewöhnliche, verrückte Studentin mit auffallend guter Stimme auf jeden Fall das Potential zum Star – wahrscheinlich mehr als viele andere, die sich zu einem Casting im Fernsehen bewerben. Doch gibt es einen Weg zurück, wenn sie sich einmal entschieden hat? Weist die Begegnung mit Marc wirklich ihren Weg, oder ist er nur ein möglicher von vielen? Bleibt das Singen noch ein Ausdruck der Freude, oder wird es zur Verpflichtung? Lilo ist wie in ihrem ganzen Leben gefangen zwischen verschiedenen Rollen, die sie spielt: dem Vater die Wirtschaftsstudentin, dem Professor an der Theaterwissenschaft die verrückte Studentin, die er so gern hat, und dem Publikum auf der Straße den Superstar. Sie ist unsicher und zerbrechlich. Marc macht ihr ein Angebot, das interessant für sie sein oder an dem sie zerbrechen könnte.

Das Thema des Films ist aktuell, weil die Reflexion über die Selbstverständlichkeit gewisser auferlegter Werte wichtig ist. Der Film soll den Zuschauer anregen, über sich selbst und die Blindheit vieler Handlungen nachzudenken. Marc steht am Ende alleine da und ist im Unklaren, was passieren wird. Wie der Zuschauer selbst fängt er vielleicht zu reflektieren an. Vielleicht jetzt, vielleicht aber erst später.

TRAILER

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